Verleihung 2025
Platt-Fest für den 40. Preisträger Hein Schnitzler
Runder Geburtstag – das muss gefeiert werden. Zum 40. Mal wird der Thouet-Mundartpreis vergeben. Da kommt sogar royaler Besuch und die Oberbürgermeisterin trägt Glitter. Auch das Programm unter der Moderation von Thomas Muckel ist jubiläumswürdig.
Der Preisträger Heinz Schnitzler darf einen wunderbaren Abend mit viel Öcher Platt und herzlichen Botschaften an ihn genießen.
Den gefühlvollen Auftakt gestalten die vier jungen Damen Frieda, Milla, Laura und Sophie. Als „Mäddcher uus et Stadthuus“ singen sie im Quartett von der Liebe zu ihrer Heimatstadt. Anschließend begrüßt Ägid Lennartz die Gäste und kündigt dann royalen Besuch an. Prinzessin Josephine aus dem Hause Windsor, eineiige Zwillingsschwester von Queen Elizabeth II., kommt zum Vierzigsten des Mundartpreises. Herausragend, wie Ina Gröbner die britische Adelige verkörpert. Witzig, mehrsprachig und auf die Sponsoren des Abends hinweisend.
In seinem Lied „Dr Riisflaam“ erinnert Rolf Lamm an alte Zeiten. Heiter wird es bei der Schulstunde von Liehrer Noppeney (Markus Krings), der mit seinen Schülerinnen Mathilda und Svenja sowie seinem Schüler Finn vom St.-Ursula-Gymnasium Öcher Sätze bespricht, rechnet und sogar Geografie in Platt unterrichtet. „De Zweij“ – das sind Hanno Dahmen an der Gitarre und Hein Bonn am E-Bass. Die beiden singen über Sperrmüll und das Schmuggeln. Und richtig interaktiv wird es dann beim Quiz mit Manni dr Huusmeäster (Savelsberg). Die Aufgaben, die er dem Publikum stellt, sind nicht leicht, und die Zuschauerinnen und Zuschauer lernen an diesem Abend einiges über Oche dazu.
Nicht vorstellen muss man dem Publikum „Capella a-capella“. Die Männer mit den tollen Stimmen singen unter anderem eine Hymne auf den Stauferkeller, in dem Preisträger Hein Schnitzler bekanntlich regelmäßig den Öcher Stammtisch leitet. Ein wunderbar komisches Paar bilden Resi Schumacher und Albert Henrotte. Sie will endlich mal mit ihrem Mann auf ein Kreuzfahrtschiff. Er hat aber nur seine Modelleisenbahn im Kopf. Die zwei liefern sich ein impulsives Wortgefecht und am Ende gibt es als „Övveraschong“ von de Mutter tatsächlich die Kreuzfahrt als Geschenk. Mit ihr zusammen in einer Drei-Bett-Kabine.
Vor der Laudatio von Leo Bardenheuer und Franz-Dieter Ramrath, die Hein Schnitzler in seinen vielen Facetten und als echten „Macher“ sehr persönlich beschreiben, singt Dieter Kaspari Leddcher mit Tiefgang und Melancholie.
Nach der Preisverleihung trägt der Geehrte seine selbst verfasstes Öcher-Platt-Rede vor. Hier wird deutlich, wie sehr er seine „Modderesproech“ liebt und diese erhalten will. Am Ende „Standing Ovations“ und zum Abschluss Urbs Aquensis im feierlichen gemeinsamen Gesang aller Anwesenden.
Dat woer at wier ne schönne Ovvend!
Text: Elmar Brandt
Galerie
Wir danken unserer Fotografin Mavi Garcia für diese schöne Bildauswahl.