Verleihung 2017

Nach der schwungvollen Preisverleihung am Freitagabend (6. Januar) im mit über 750 Gästen vollbesetzten Krönungssaal des Rathauses darf man sagen:
Der erste Schritt ist glänzend gelungen!

„Jlänzend jelungen“

Oder müsste man nicht besser sagen: Jlänzend jelungen?! Der neue Vereinsvorsitzende Ägid Lennartz schlug gleich mit seiner Begrüßung einen verbindlichen und einladenden Ton an, humorvoll und feierlich zugleich: Stellte er doch fest, dass im Öcher Sprachschatz der Buchstabe G ein einsames Dasein fristet, wogegen das J sich höchster Beliebtheit erfreut. Lennartz stellte das in der Begrüßung heraus. Die Jäste jubilierten. Das Credo des Vereins: „Unsere Muttersprache ist es wert, erhalten, gepflegt, gefeiert und vor allem gesprochen zu werden. Und unser Preis ist ein schöner Weg, dies zu tun.“

Insgesamt war dieser Abend im Rathaus ein Festabend för os Modderesproech. Vorneweg trugen die Preisträger des Jahres 2017 dazu bei: Caroline Reinartz, allseits bekannte Unternehmerin, aber in erster Linie ein seit Jahrzehnten deutlich vernehmbares „Öcher Mäddche“, das sich ebenso kritisch wie konstruktiv einmischt, wurde mit der Dreikönigskette ausgezeichnet. Mit einer herzlichen Laudatio von Oberbürgermeister Marcel Philipp gewürdigt, rief Caroline Reinartz auf ihre vollmundige Art alle Öcher auf, sich für das Wohl der Kaiserstadt einzusetzen. Frei nach dem Motto: „Ich bin so frei, mich einzumischen!“ Das Publium erhob sich von den Plätzen, um sie zu feiern.

„Dom und Platt sein Herz vermacht“

Diese Anerkennung erfuhr auch der neue Thouet-Mundartpreisträger Gerhard Dünnwald. In seiner Laudatio stellte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dr. Manfred Birmans heraus, wie sehr der ehemalige Leiter der Domsingschule sich um das Wohl seiner Schüler, seiner Schule, aber auch des Aachener Münsters verdient gemacht hat. Als einer, „der dem Dom und dem Öcher Platt sein Herz vermacht hat“ (OB Philipp über Dünnwald), zeigte sich der Preisträger bewegt und ließ es sich nicht nehmen, sich in Wort und Ton zu bedanken. Sein Halleluja geht so: „Et Schönnste va Oche es et Mönster än ouch noch os Öcher Sproech.“

Unsere Sprache: ausdrucksreich und emotional

Oberbürgermeister Marcel Philipp war es wichtig, im Rahmen der Preisverleihung herauszustellen, „dass wir alle dafür Sorge tragen sollten, dass unser Öcher Platt ohne Scheu weitergegeben wird. Unsere Sprache bringt die Menschen näher zueinander, sie ist ausdrucksreicher, emotionaler und weniger distanziert als die Hochsprache – und sie ist einzigartig, sie steht für die örtliche Identität.“

Galerie

Gerahmt wurden die Preisverleihungen von vielen liebevollen Beiträgen, für die Programmgestaltung und die Moderation erntete Manfred Savelsberg viel Beifall. Die Mitwirkenden waren unter anderem:
Kim Hermanns, die Kinder der Domsingschule, Gitta Haller, Jupp Ebert, Laura Lennartz, Uwe Brandt, Hella Kohlen, Gaby Dufern, Kurt Radermacher, De Originale, Anita Volders, Waltraud Schings, Capella-a-Capella und „Die Drei“ (Jochen Baltes, René Brandt, Mathias Dederichs/Ägid Lennartz).

Wir danken unserer Fotografin Melanie Conrad-Franzen für diese schöne Bildauswahl: